Sonntag, 3. November 2013

Unsere erste Reise / Lady und die Geretteten




So, Leute. Noch zwei Mal Schlafen und dann ist es soweit: Unsere erste Reisephase beginnt! Falls ihr es noch nicht mitbekommen habt: Niklas und ich haben jetzt ein Auto!
Achso, natürlich haben wir auch Campingkocher und Gaskartuschen, sowie eine Pfanne (der Topf hier war uns leider zu teuer, deswegen haben wir noch keinen), eine Kühlbox, ganz viel Wasser, eine Campingdusche, Essen und Aufbewahrungsboxen. COOL, ODER?!
Das ist unser Auto!
Einen Toyota Hilux 4runner von 1986 (ganz schön alt, was?) mit Allrad und einer sehr hübschen Inneneinrichtung (z.B. Retroradio, bei dem man noch manuell die Sender einstellen muss). Dieses Auto haben wir natürlich etwas aufgemotzt, damit wir schön darin „leben“ können. Ich habe Gardinen geschnippelt, damit wir in Ruhe darin schlafen können, welche wir mit Klettverschluss an den Fenstern befestigt haben. Dann haben wir uns eine Mattratze bestellt, die wir auf die Fläche im Auto zuschneiden konnten (gut, dass wir beide so klein sind, wir passen exakt in das Auto! Endlich zahlt sich die Größe bzw. die nichtvorhandene Größe von Niklas aus :P). Außerdem haben wir noch Moskitonetze und Autosteckdosen gekauft. Ach ja! Nicht zu vergessen, wir haben EINEN Stuhl, damit man sich mal draußen hinsetzten kann. Dieser war tierisch günstig, wir wollten natürlich gleich zwei haben. Es stellte sich heraus, dass dieser günstige Stuhl sogar noch reduziert ist, aber leider gab es dafür nur noch einen. Aber naja, besser einen als gar keinen.

Naja, wir freuen uns also riesig auf unsere bevorstehende Tour und hoffen, dass das Auto hält und das alles so klappt, wie wir uns das vorstellen.
Der Plan lautet also wie folgt: Wir fahren von Cloncurry ungefähr 1000 km nach Townsville (wir haben sogar eine Karte von QLD, auf der alle, wirklich ALLE, Rastplätze ausgeschildert sind, sodass wir sogar wissen, wo öffentlich Grillstationen sind, usw.). Dort treffen wir auf Niklas Eltern (WUHU!!), die ihre Flitterwochen nachholen. Mit ihnen besichtigen wir natürlich ein paar Sehenswürdigkeiten und fahren mit ihnen zusammen nach Cairns oder ggf. noch höher in den Regenwald. Von Cairns aus geht es dann für Hilu und Alex weiter auf die Fidji-Inseln. Ich würde aber behaupten, dass wir es besser haben (zwei Wochen Fidji am Arsch!), denn wir haben nämlich (TROMMELWIRBEL) einen fünftägigen Tauchkurs am Great Barrier Reef gebucht!!!! WUHU!!! Wir freuen uns schön riesig. Mit diesem Kurs machen wir unseren Tauchschein und wir sind sogar zwei Tage auf einem Boot und haben einen Nachttauchkurs. Das wird bestimmt klasse!!!

Nachdem wir das dann alles gemacht haben (wir werden natürlich über alles berichten), ist unser Plan über Normanton, mit einem kleinen Abstecher nach Karumba, zurück nach Cloncurry zu fahren, um uns dort wieder um die Kleinen zu kümmern und noch einen Monat dort zu arbeiten.

Die Kleinen? Ganz richtig die Kleinen. Ihr kennt doch noch Lady, Johns Hund, der eigentlich ein Straßenhund ist, weil John sich nicht um den Hund kümmert, oder?
Die Zwei vor der Höhle
Naja, wir hatten ja irgendwie schon vermutet, dass sie schwanger ist, weil sie immer dicker und dicker wurde, obwohl wir sie nicht übermäßig gefüttert hatten. Auf jeden Fall hielt sie sich eigentlich immer am Haus auf, war jedoch eines Tages verschwunden. Sie kam und kam nicht wieder und wir witzelten schon rum, dass sie wohl ihre Welpen bekommen hat. Tja, irgendwann finden Niklas und ich an, an den Flüssen zu suchen.
Nach drei Tagen tauchte Lady dann wieder auf: Total erschöpft, eingefallen und mit Milch an den Zitzen hängen. Sie schlang alles runter, was wir ihr hinstellten und verschwand genauso schnell, wie sie gekommen ist.
Wir nahmen uns vor, da wir ja jetzt wussten, dass sie Kleine irgendwo da draußen hat, dass wir sie beim Nächsten Mal verfolgen würden.
Am nächsten Abend kam sie wieder angerannt und fraß und fraß und fraß. Wir warteten und warteten darauf, dass sie wieder verschwinden würde. Leider musste ich irgendwann so nötig aufs Klo, dass ich den Moment verpasst hatte. Na toll, dachte ich mir noch. Aber Niklas kam irgendwann wieder zurück: Lady hat ihn zu ihren Welpen geführt, es sind sechs Stück und sie hat eine richtige Höhle am Fluss gegraben.
Er musste mich natürlich direkt am selben Abend noch dahin führen, ich wollte sie schließlich auch sehen. Obwohl der Weg ganz schön weit war (geschätzt bestimmt über einen Kilometer Sandweg), gingen wir also jeden Abend zur Höhle und brachten Futter und Wasser und schmusten mit den Welpen. Zwei Stück (ein Weibchen und ein Männchen) lagen jeden Abend immer vor der Höhle, sodass wir sie streicheln konnten.
Eines Abends doch kam Lady zu uns, sie wirkte verwirrt und aufgewühlt (wirklich, ob ihr es glaubt oder nicht, aber sie war komisch drauf). Wir beschlossen also direkt bei den Kleinen zu gucken.
Dazu muss man sagen, dass wir schon hitzige Diskussionen mit John geführt haben, was wir mit den Welpen machen könnten. Wir sollten seiner Meinung nach alle töten, weil sie in der Natur eh sterben würden (das ist übrigens eine weit verbreitete Meinung hier!) Wir überlegten also echt welche zu töten,  denn er erklärte sich bereit einen weitern und aufzunehmen. Naja nur welche sollten wir töten, können wir überhaupt Welpen töten?? NEIN, auf gar keinen Fall.
Naja, wir gingen also zu den Welpen und drei lagen vor der Höhle. Auf dem Bauch. Aufgebläht.
Da mussten wir handeln. Drei  waren schon gestorben und wir wollten den anderen Welpen den qualvollen Tod ersparen, deswegen bin ich in diese verdammt enge Höhle gekrabbelt und habe die anderen drei Welpen daraus geholt!
Wir haben dann alle drei Welpen nach Hause getragen, Lady natürlich im Schlepptau. Dann haben wir im Dunkeln noch eine Art Unterschlüpf für die Vier gebaut, in dem ehemaligen Pferdebereich, sodass wir sogar einen geschlossenen Platz für die vier hatten.
Dann hatten wir natürlich ein bisschen Stress mit unserem Arbeitgeber wegen den Welpen und dass wir Lady „einsperren“.
Naja, aber auf jeden Fall ist der ganze Stress jetzt rum, wir haben bis jetzt noch keine feste Lösung für die Welpen gefunden (Fakt ist, dass sie nicht hier bleiben), aber wir haben schon einen Termin für Lady beim Tierarzt für eine Sterilisation. Die Kostet übernimmt übrigens einen deutsche Organisation namens TASSO, da ich über Facebook um Hilfe gebeten habe.
Achso wir haben übrigens auch ein Spendenkonto eröffnet, falls ihr noch etwas spenden wollt (müsst aber nicht), denn falls es mit einer Organisation klappt, die die Welpen nehmen, müssten wir noch Flüge für die drei bezahlen. Falls es nicht klappen sollte, dann bräuchten wir so oder so Geld, weil wir Futter, Halsbänder, Leinen, etc. bezahlen müssten, da wir dann die drei mitnehmen wollen, um für die drei ein gutes Zuhause zu suchen (fragt nicht, es ist noch nichts in Planung, auf jeden Fall kostet es Geld, wenn wir mit drei rumkackenden und rumbellenden Welpen rumreisen müssen, alles kostet doch Geld, nicht wahr?). Denn wir wollen die drei natürlich in Sicherheit haben, wir möchten, dass es den drei gut geht.
Naja, aber sie wachsen jeden Tag, haben jetzt schon die Augen offen und das eine Mädchen kann sogar schon ohne Umfallen laufen, die zwei Jungs sind noch zu tollpatschig. Wir haben sogar schon Namen: Das Mädchen (welches übrigens eines der zwei Welpen war, der vor der Höhle lag) hieß am Anfang Mädchen, jetzt heißt es aber Miss Sunshine oder kurz Sunny. Der eine Junge (welcher übrigens der andere Welpe war, der vor der Höhle lag) hieß zu Anfang Fetti, weil es halt das Fetteste und Faulste war, offiziell heißt es aber jetzt Mister Dozer (wird aber immer noch lieber Fetti genannt!) Und dann haben wir noch einen Jungen, der von den schwachen Welpen in der Höhle, der Stärkste war und

Die drei werden jeden Tag süßer und süßer, sie krabbeln jetzt schon auf einen zu, wenn wir zu ihnen kommen und sie werden jetzt auch schon jeden Tag mit Welpenfutter zu gefüttert.
Wenn wir weg sind, dann kümmert sich noch eine deutsche Backpackerin um die drei. Sie bleibt extra wegen ihnen länger hier, nett, oder? Aber sie findet Fetti zu süß. Ich mag das Mädchen total und Niklas das Kleini.
Fetti!
überlebt hat. Er hieß zu Anfang Kleini und sein offizieller Name ist jetzt King Julien!
Es könnte sogar sein, dass die Welpen halb Dingo sind. Wir sind uns nicht sicher, aber wenn man Dingowelpen bei Google eingibt, dann gibt es ein paar wenige, die aber dafür verdammte Ähnlichkeit mit unseren haben.
Wir hoffen das Beste für die Kleinen!

Hier noch die Daten für das Spendenkonto (aber nur, falls ihr einen Euro übrig habt):

Nr.: 300904778
BLZ: 46050001
Inhaber: Niklas Weissensel
      H




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