Sonntag, 27. Oktober 2013

Das australische Leben im Outback



Das hier wird mal ein anderer Blog. Wir möchten nicht immer nur beschreiben, was wir machen, sondern wir wollen euch auch mal berichten, was uns hier so alles auffällt, wie die Menschen so drauf sind, usw.

Fangen wir mal mit einem top Gesprächsthema an, dem Wetter:

Tja, das Wetter hier an dem heißesten Ort in Australien (Höchsttemperatur unglaubliche 53,1 Grad im Schatten!!) ist –natürlich wie soll es auch anders sein- etwas wärmer als in Deutschland. Zur Zeit haben wir „nur“ 40 Grad im Schatten und gerade mal Frühling. Wie sich das anfühlt? HEISS!!
Wenn wir dazu noch arbeiten müssen (im Outback) und man keinen Schatten hat, dann ist es sehr anstrengend und ermüdend. Wir gehen hier teilweise um acht Uhr abends ins Bett und ich schaffe es noch nicht mal ein Kapitel in meinem Buch zu lesen, da mir die Augen schon zufallen.
Aber man muss auch dazu sagen, dass man die Hitze auch nicht mit der in Deutschland vergleichen kann. Hier haben wir eine trockene Hitze, wenn man dem iPhone Glauben schenken kann, dann haben wir hier teilweise nur 2 % Feuchtigkeit in der Luft. Meistens sieht man auch tagelang keine einzige Wolke am Himmel. Und abends kühlt es- im Vergleich zu Deutschland- auch ab, wir haben hier manchmal nur 20 Grad abends, obwohl wir 40 am Tag hatten. So was wie schwüle Hitze gibt es hier nicht, weil es hier (fast) keine Gewitter und schon gar kein Regen gibt. Kein Regen - ist das vorstellbar?? Für euch wahrscheinlich nicht. Für uns ist es aber Alltag.
Ich kann mich noch genau daran erinnern, als es an einem Tag sehr bewölkt war. Sowas kommt echt selten vor und etwas später am Nachmittag wurden die Wolken dann auch tatsächlich etwas dunkler. Naja auf jeden Fall waren wir dann mit dem Abendessen fertig und es wurde dunkel. Auf einmal waren wir für einen kurzen Moment still und wir hörten ein eigenartiges Geräusch von draußen. So als ob es anfing zu regnen. Konnte das sein? Ich rannte raus und tatsächlich! Es tröpfelte! Sofort holte ich mein Handy, um die neue Nachricht an Mama und Niklas Eltern zu schreiben, doch als ich wieder raus gehen wollte, hatte es schon wieder aufgehört zu regnen. Kaum vorstellbar in Deutschland, oder?
Naja, auf jeden Fall ist die „Wet Season“ ein großes Thema hier. Jeder redet davon. Letztes Jahr war sie wohl nicht da, deswegen ist die Chance, dass sie dieses Jahr kommt, etwas größer. Was „Wet Season“ bedeutet? Tja, das kann ich euch auch nicht allzu genau sagen, denn jeder empfindet sie ein bisschen anders. Aber was sicher ist, ist dass es dann schon mal länger stürmen kann und auch länger regnen kann (was man aber immer noch nicht mit dem Regen in Deutschland vergleichen kann), sodass die ganze Region überschwemmt wird und dass die Flüsse sich wieder füllen. Und natürlich (und deswegen wollen Niklas und ich unbedingt eine Wet Season miterleben, auch wenn man dann die meisten Straßen nicht mehr benutzen kann) kann man dann gut beobachten, wie die Natur sich schlagartig verändert, von der trockenen Einöde zum grünen Paradies. Apropos trocken und heiß:
Wie man sich dann auch denken kann, ist das Thema „Buschfeuer“ hier auch etwas mehr im Gespräch, als an anderen Orten. Wir erleben es hier sehr oft, dass man raus kommt und in weiter Ferne schwarzen Rauch aufsteigen sieht. Ganz oft weiß man aber schon bevor man den Rauch sieht, dass es brennt. Man riecht es.
Könnt ihr euch noch an den Chinamen Dam erinnern, wo wir immer versucht haben Fische zu fangen? Tja, eines Abends war der Geruch von Verbranntem sehr, sehr stark und auch plötzlich stand die Feuerwehr von Cloncurry vor der Tür, die John fragen wollte, ob sie den Motorgrader haben können (den Niklas ja noch am reparieren war), denn sie mussten die Straßen begradigen, damit sie näher an das Feuer heran kommen können.
Chinamen Dam ist am Abfackeln
Naja im Endeffekt ist um den Chinamen Dam herum alles abgebrannt. Also zwei Autominuten von uns entfernt. Die meisten Menschen interessiert es nicht, aber die Feuerwehr hier schon. Niklas und ich sind dann natürlich direkt losgefahren, auf einen kleinen Berg in der Nähe, wir konnten die Flammen hochzüngeln sehen. Sie leckten nur an den Baumstämmen- und zack- alles schwarz.
Auch ist vielleicht ein Viertel der 120 km Strecke nach Mount Isa jetzt schwarz, weil in letzter Zeit sehr viele Buschfeuer hier waren.
Auch lag die letzten drei Tage ein Dunstschleier über der Region. Das ist Sand aus dem Desert, der jetzt über das Land geweht wird und der sich einen Weg bis nach Neuseeland sucht. Der Himmel war in den letzten Tagen nicht mehr so stark blau, sondern eher grau, obwohl keine einzige Wolke am Himmel war. Alles nur Sand. Ein Zeichen dafür, dass es schon zu lange nicht mehr geregnet hat.
Wet Season wo bleibst du? 

Aber genug zum Wetter. Kommen wir zu den Menschen hier.
Also, hier gibt es zwei Sorten von Menschen (und das soll jetzt bitte nicht falsch verstanden werden, denn hier redet jeder nur so): Es gibt die Weißen und die Schwarzen. Kommen wir erst mal zu den Weißen, denn mit denen haben wir  mehr zu tun:
Alles ist hier etwas freundlicher und stressfreier, als in Deutschland. Man wird immer freundlich begrüßt, aber eher mit „Hi“ oder „Hey“ anstelle von dem „G’Day“, dass ja eigentlich für Australien sehr bekannt ist, zumindest dachte ich das. Aber das ist noch nicht genug, absolut jeder fragt nach deinem Wohlbefinden. Also es hört sich dann in etwas so an (wenn du ein Mann bist): „Hey, mate, how are you today?“  Darauf wird immer eine Antwort erwartet, aber nicht immer die Gegenfrage. Aber es ist egal, wo du bist: Beim Einkaufen, bei der Post, wenn du jemanden Neues kennenlernst, selbst am Telefon. Dazu kommt noch, dass die Männer meistens mit „Mate“, also Kumpel angesprochen werden, bei den Frauen oder sagen wir bei mir ist es anders. Ich wurde schon „love“, „darling“ und  „sweetheart“ genannt. Stellt euch mal vor, ihr würdet in Deutschland von der Metzgerin gefragt, wie es euch geht und dazu noch mit Liebes oder Kumpel angesprochen. Kaum vorstellbar, oder?
Was auch noch typisch ist und was die Australier täglich mehrmals sagen ist „No worries“, also sowas wie keine Ursache, aber auch gern geschehen heißen kann. Also wenn irgendwelche Verspätungen oder Komplikationen aus irgendwelchem Grund auch immer entstehen, bleiben wirklich alle Australier cool und hauen ihr „No worries“ raus.
Ein Road Train blockiert die Straße und du musst 15 Minuten warten? No worries.
Du musst einen Umweg fahren, weil die Straße wegen Bauarbeiten gesperrt ist? No worries.
Deine Bestellung, die du unbedingt schon gestern als heute brauchst, kommt eine Woche später? No worries.
Es gibt keine Eier mehr im Supermarkt und du willst Rührei machen? No worries.
Tja, also alles ist hier sehr gelassen und stressfrei, wenn du deine Eier heute nicht bekommen kannst, dann versuchst du es einfach morgen oder isst etwas anderes. Kein Gemecker, kein Genörgel, hier hat man einfach meist gut gelaunte Menschen.

Kommen wir zu den Aboriginals. Wir haben bis jetzt nur eine Frau kennen dürfen, eine Krankenschwester, die Aboriginal war. Diese war sehr, sehr nett.
Was einem an ihnen auffällt ist, dass alle von denen sehr dünne Ärmchen und Beinchen haben, wenn die etwas dicker sind, dann aber auch nur am Bauch. Die andere Sache, die uns zumindest optisch aufgefallen ist, dass die Schwarzen entweder eine überdimensional große Nase haben, die aussieht, als ob einer einem mit der Bratpfanne eins übergebraten hätte oder aber die haben überdimensional große Ohren (manchmal auch beides).
Wenn man Aboriginals beim Einkaufen antrifft, dann meistens in einem schäbigen Auto und mit so vielen Kindern, dass man sich fragt, wo denn der Einkauf im Auto noch Platz haben soll.
Naja, was ich aber ausdrücklich nochmal betonen möchte, ist, dass wir schon sehr viele Australier kennengelernt haben, die die Aboriginals nicht leiden können. Und dass es auch immer wieder Probleme mit ihnen gibt. Zum Beispiel wird hier gesagt, dass die Schwarzen kein Alkohol vertragen, das auch wissen, aber trotzdem trinken. Und das kann ich bestätigen, abends sieht man häufig Aboriginals auf der Straße oder in den Ecken von Gassen, die betrunken sind und manchmal auch randalieren. Also man bekommt schon mit, dass die andersfarbigen Menschen hier ausgegrenzt werden, natürlich nicht von jedem, aber schon von ein paar.
Nur- und das finde ich jetzt so sarkastisch dabei- jetzt muss man sich fragen, wer zuerst da war, die Aboriginals oder die Weißen?  Denn eigentlich haben die weißen Menschen den Aboriginals ja ihr Land geklaut, oder? Und jetzt beschweren sie sich, warum hier so viele Schwarze rumlaufen. Schon ein bisschen bescheuert, nicht wahr?
Naja, aber auch wenn man mal über die „Streitigkeiten“ zwischen den unterschiedlichen Menschen hier absieht, dann sind alle Menschen sehr freundlich (auch wenn die Aboriginals meist etwas schüchterner und zurückhaltender sind) und vor allem nehmen die Menschen das Leben gelassen. So etwas wie Pläne gibt es nicht wirklich und Verabredungen werden auch manchmal nicht eingehalten oder kurz vorher abgesagt. Dann heißt es wieder „No worries, mate“ :)
Auch merkt man die gelassene Art daran, wie die Menschen hier angezogen sind. Entweder trifft man hier auf Menschen in Arbeitsklamotten oder in Menschen mit kurzen Shorts, T-Shirt und Flip Flops. Wirklich. Hier trägt jeder Flip Flops. Oder manche Menschen gehen auch Barfuß, alle kleinen Kinder, als Babys, haben nie Schuhe an, sie sind immer barfuß. Ich finde das witzig und sowohl Niklas, als auch ich rennen hier auch entweder in Flop Flops oder in Arbeitsschuhen rum. Ist halt auch ansonsten zu heiß in anderen Schuhen.

Das Autofahren
Straße geschlossen. Na toll.

Erstaunlich ist, dass man sich ziemlich schnell daran gewöhnt auf der anderen Seite zu fahren. Zwar bin ich immer noch verwirrt, wenn man im Ort fährt, wer wann Vorfahrt hat (denn man hat hier nur Schilder, die einem zeigen, dass man warten soll, aber keine Schilder, dass man Vorfahrt hat), denn ich glaube, John hat mir mal erklärt, dass auch hier die Regel „Rechts vor Links“ gilt, wobei es hier ja logischer wäre „Links vor Rechts“. Naja, witzig ist aber, dass wir zum Beispiel den Peugeot haben, der den Blinker auf der linken Seite hat, sodass man Blinken und Schalten mit einer Hand gleichzeitig machen muss. Total bekloppt sind die Franzosen, es sieht so aus, als ob sie einfach die beiden Seiten vom Armaturenbrett ausgetauscht hätten. Ohne sich irgendwelche Mühe zu geben.
Auf jeden Fall ist der Linksverkehr jetzt kein Problem mehr, manchmal steige ich aus Gewohnheit noch auf der falschen Seite ein, aber das werde ich wohl nie los.
Ich hoffe nur, dass ich in Deutschland nicht wieder auf die Idee komme links in den Kreisverkehr rein zu fahren.
Was beim Autofahren auch noch witzig zu erwähnen ist, vor allem im Outback, ist, dass sich jeder grüßt. Man sieht auf dem „Highway“ nicht allzu viele andere Verkehrsteilnehmer, deswegen grüßt hier jeder jeden. Am Anfang dachten wir, dass John einfach jeden kennt, aber nein, man grüßt sich hier auf den vereinsamten Straßen.
Worauf man aber immer achten muss, dass sind am Tage die Cattles. Die können nämlich auch einfach auf der Straße stehen. Ehrlich, man sieht weitaus mehr Kühe während einer Fahrt, als andere Verkehrsteilnehmer. Abends kommen dann auch noch die Kängurus hinzu, die dann überfahren werden können.
Und da gibt es dann noch ein Problem. Wenn man mehrere hunderte Kilometer geradeaus fährt, dann möchte man auch ein bisschen Ablenkung haben, oder? Radio ist doch eine gute Ablenkung, aber leider hat man zumindest im Outback wenig bis keinen Empfang. Doch wenn wir Empfang haben, dann hören wir alle immer einen bestimmten Radiosender auf Bulldozer-Johns Empfehlung hin. Nämlich die 104,5 Hot.fm. :D Die spielen wirklich nur die Aktuellsten der aktuellen Lieder und das den ganzen Tag in Dauerschleife. Dagegen sind die Wiederholungen in den deutschen Radios Peanuts  gegen (sagt man doch so, oder? Denn irgendwie kommt mir das jetzt komisch vor „Erdnüsse“ in meinen Satz eingebaut zu haben).  Aber wir sind darüber eigentlich ganz froh, denn das ist auch einer der Sender, die nicht den ganzen Tag nur labern. Alle anderen Sender haben nämlich eine mindestens 70 %ige Laberrate und Musik wird nur in den seltensten Fällen gespielt. Deswegen ist Hot.fm so gut, zwar immer dasselbe, aber wenigsten das Neuste.
Nur aus groben Steinen besteht der "Highway"

Die Straßen hier im Outback sind nicht unbedingt für die nobelsten Karren ausgelegt. Die Straßen sind hier nicht asphaltiert, sondern es ist eher ein Stein-Kleber-Gemisch. Oder aber es gibt halt gar keine Straße und man fährt auf festgewalzten Sand und gröberen Steinen.  Aber für die Road Trains reicht das ja auf jeden Fall. Generell ist alles hier auch etwas größer ausgelegt, damit auch zwei Road Trains aneinander vorbei fahren können. Aber manchmal kommt man definitiv nicht drum rum, um für die Oversize Road Trains Platz zu machen. Es kann dann auch mal passieren, dass ein Road Train so groß ist, dass er die komplette Straße blockiert (z.B. wenn er ein Haus transportiert). Dann muss man am Straßenrand warten, damit die durchpassen.

Die Polizei hier, eigentlich nur die Verkehrspolizei, ist  ganz schön dreist. Die haben einen Radar im Auto und können aus dem Auto raus die Geschwindigkeit der entgegen kommende Fahrzeuge messen. Sie müssen dir auch das Messergebnis  kann die Regierung den Schein einfach durch ein richtiges Dokument ersetzten (Niklas ist nämlich zu schnell gefahren, haben das alles schon hinter uns).
Australischer  Strafzettel
nicht zeigen, wenn du zu schnell warst. Auch wenn dein Bußschein das falsche Datum hat,

Wie leben die Menschen hier im Outback?


Wir können in jedem Fall noch von Glück sprechen, dass wir hier am „Stadtrand“ wohnen, denn wir sind schnell bei den Geschäften. Wenn man eine Farm hat, die mitten im Outback ist (so wie die in Almorra) dann kann man nur 2 Monate auf Vorrat kaufen und muss Tiere halten, die Milch und Eier geben und legen, usw.
Auch sind die Häuser hier nicht so „gut“. Alles ächzt und quietscht und manche Häuser sind auch nur so wie Baracken. Es gibt zum Beispiel auch Häuser, die auf Stelzen stehen, aber auch die sehen so aus, als ob sie jeden Moment auseinander fallen würden. Die Häuser sind im Allgemeinen auch nicht so groß, denn hier braucht man ein gutes Haus auch nicht unbedingt, denn den großen Teil der Zeit verbringt man halt draußen.
Aber alles ist im Haus auf Gemütlichkeit ausgelegt: dicker Teppichboden (mit genauso dicken Flecken drauf), gemütliche Ledersessel, immer einen dicken Fernseher und was das Wichtigste ist: die Klimaanlage. Wir haben hier eine Gemeinschaftsklimaanlage für das ganze Haus und jedes unserer Schlafräume hat noch  eine separate fürs Schlafen. Aber so eine Klimaanlage braucht hier auch jeder, anders könnte man ja gar nicht schlafen. Es kühlt zwar ab abends, aber die Räume sind meistens sehr aufgeheizt.
Gerade hier im Outback ist es fast unmöglich einen schönen Garten zu haben. Alleine für grünes Gras muss man hier jeden Tag gießen. Die meisten haben zwar ein paar Bäume, das war‘s dann aber schon. Der Boden ist hier rot und besteht nur aus dem roten Sand.


Was passiert hier mit dem Müll?
Tja, generell ist hier das Umweltbewusstsein, wie wir es in Deutschland haben (Wasser beim Zähneputzen nicht laufen lassen, Licht immer schön ausmachen, wenn man das Haus verlässt, etc.) noch nicht so angekommen. Bei uns am Haus sind zwei Außenwasserhähne, die aber beide undicht sind, das bedeutet, dass sie rund um die Uhr laufen. Außerdem brennen durchgehend bei John im Zimmer die Lichter.
Naja, wir vermuten, dass es hier auch so etwas wie eine Müllabfuhr gibt, aber nicht jeder bezahlt sie, weswegen man sich hier um die Entsorgung seines Mülls selbst kümmern muss. Es gibt hier in der Nähe einen sogenannten „Rubbish Dump“, wo man sein Müll selbst hinfahren kann.
Es gibt sogar extra Plätze für Elektrogeräte oder Altöl oder Hausmüll und Biomüll, aber das war’s dann auch schon. Du fährst einfach dahin und kippst dein Müll irgendwo hin. Da sind zwar überall Schilder, dass man kein Feuer machen soll, aber irgendwo brennt der Müll immer und wir vermuten, dass sie das Meiste sowieso verbrennen. Dahin zu fahren ist echt eklig, es stinkt fürchterlich und die Krähen kreisen immer ihre Runden über den Müllbergen.
Aber wir vermuten, dass selbst die Müllabfuhr den Müll nur zum „Rubbish Dump“ fährt und nichts weiter passiert.
Von Mülltrennung haben die Australier auch noch nichts gehört, wir schmeißen hier alles in einen Müll und karren das dann (wenn sich denn mal jemand bereit erklärt) zum „Rubbish Dump“.
Nichts als Schrott und Müll


Auch beim Einkaufen merkt man, dass das Umweltbewusstsein hier ein anderes ist, als in Deutschland. Denn die Verkäuferinnen und Verkäufer packen deinen kompletten Einkauf in kleine Plastiktüren. Sie müssen die Einkäufe sogar in die Plastiktüten einsortieren. Also alles was in den Kühlschrank kommt in eine Türe (oder 5 je nachdem wie viel du kaufst), Obst und Gemüse in eine Tüte, usw. Wenn man normal einkauft, dann bekommt man eine ganze Stange Tüten mit. Wir sammeln die Tüten alle, aber die werden hier immer mehr und mehr, sodass man die eh eigentlich nur wegschmeißen kann.
Der Einkauf kann dann an der Kasse schon mal sehr lange dauern, denn die Verkäufer sind alle nicht die schnellsten beim Einsortieren der Einkäufe in die Tüten. Dann kann es auch mal passieren, dass man dann für einen Eierkarton eine Tüte bekommt und für eine Milchflasche eine Tüte, obwohl da noch viel mehr rein passt. Aber so sind die Australier halt. Für alles bekommt man ne Tüte!



Die Essensgewohnheiten

Wie wir immer wieder feststellen müssen, sind die Australier eher die herzhaften Esser. Am liebsten wollen sie Fleisch morgens, mittags und abends essen und das in allen Variationen. Den Fleischpreis kann man hier in etwa mit dem Fleischpreis in Deutschland vergleichen. Alles andere ist hier sehr, sehr teuer. Milchprodukte sind sehr teuer, Nüsse sind sehr teuer. Heimisches Obst ist billig, aber alles, was importiert ist, ist wieder teuer. Alle Süßigkeiten sind teuer und generell sind die Lebenshaltungskosten hier mehr, als in Deutschland.
Wir vermissen, ehrlich gesagt, das deutsche Brot sehr. Hier gibt es leider immer nur Toastbrot. Aber dafür gibt es auch andere leckere Sachen, z.B. Cheesecake. Nicht mit dem deutschen Käsekuchen zu vergleichen. Cheesecake ist immer ähnlich aufgebaut: der Boden oder Teig, besteht aus so einer Art Kekskrümeln und dann gibt es eine cremige Füllung. Es gibt Cheesecakes in allen möglichen Variationen im Kühlregal zu kaufen: Schokolade, Früchte, Vanille, etc.
Auf jeden Fall sind die sehr lecker. Aber dafür gibt es hier nicht allzu viel Eis zu kaufen. Eine Eisdiele oder ähnliches gibt es hier leider auch nicht.
Kommen wir zu den Getränken: Kaffee und Tee. Die Australier haben ihren Pulverkaffe. Kaffeemaschinen sind hier eher die Seltenheit. Die Zubereitung von Kaffee? Einen Löffel Pulverkaffee, ggf. auch zwei, mit heißem Wasser übergossen und nach Belieben noch Milch oder Zucker rein, fertig.
Ich habe jetzt bemerkt, dass es hier auch Filterkaffee zu kaufen gibt, sogar ganze Kaffeebohnen, aber die meisten kaufen den Pulverkaffee.
Genauso ist es mit dem Tee. Ich dachte, da die Australier doch  sehr viel englischen Einfluss haben, dass sie eine riesige Teeauswahl haben müssen. Hier in Cloncurry gibt es diese Auswahl schon mal nicht. Ich musste erstmal suchen, bis ich einen Früchtetee gefunden habe. Die Auswahl beschränkt sich eher hier auf schwarzen Tee. Den gibt es in allen Variationen und von sehr vielen Marken. Früchtetee oder Kräutertee oder grünen Tee gibt es höchstens eine Packung. Mehr nicht.



Was ist uns noch so aufgefallen?

Der Sternenhimmel hier ist tausend Mal schöner, als Zuhause. Wirklich. Viel mehr Sterne und vielleicht auch andere Sternenbilder. Ich kenne mich mit sowas leider nicht aus, aber den großen Wagen (oder war es der kleine?) habe ich hier noch nicht entdecken können.
Auch sind die Sonnenauf- und Untergänge viel farbenintensiver als in Deutschland. Naja und dann haben wir ja noch das mit dem Sonnenverlauf.
Bei der Trainingsfarm haben wir erklärt bekommen, wie wir die Uhrzeit anhand dem Stand der Sonne erkennen können. Wir haben absolut nicht gecheckt, wie das funktioniert. Aber jetzt wissen wir, was unser Fehler war.
Ohne Worte. :D
Hier läuft die Sonne ja anders, bzw. um es richtig auszudrücken, wir sind ja hier an einem andern Fleck der Erde (auf der Südhalbkugel natürlich) und somit sehen wir den Verlauf anders. Hier geht die Sonne (natürlich) im Osten auf, wandert aber dann Richtung Norden, um dann im Westen wieder unterzugehen.
Der Spruch „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen.“ macht hier also keinen Sinn mehr. Anstelle davon haben wir „ Im Osten geht die Sonne auf, im Norden nimmt sie ihren Lauf, im Westen wird sie untergehen, im Süden ist sie nie zu sehen.“ Für uns heißt also auch nicht mehr: „Heeey, ab in den Süden! Der Sonne hinterher, ehjo was geht? Der Sonne hinterher, ehjo was geht?“ :D
Ist ja eigentlich logisch, dass der Sonnenverlauf hier anders ist, aber so als Nordhalbkugelbewohner denkt man doch gar nicht über solche Banalitäten nach, oder? :D


Mount Isa vs. Cloncurry

Als wir John eines Tages zum Flughafen nach Mount Isa bringen mussten, haben wir uns das „Städtchen“ natürlich noch etwas näher angeguckt! Das Resultat: immer noch keine Stadt! Mount Isa ist die Minenstadt im australischem Outback und von jedem Punkt in der Stadt aus, sieht man den riesigen Schornstein der Kupfermine. Aber so richtige Shops hat Mount Isa auch nicht. Wir waren aber mal in einem Woolworth drin, dann konnten wir unseren in Cloncurry auch mal mit einem in einer „Stadt“ vergleichen. Tja, der Woolworth war ungefähr doppelt so groß. Aber mehr Auswahl an Produkten gab es jetzt auch nicht unbedingt.
Aber dafür hat Mount Isa einen McDonalds, wo wir dann auch direkt mal im McCafé waren. Und Mount Isa hat KFC und Subway, aber eine Stadt voller Minenarbeiter ohne Fastfood Restaurants wäre ja auch eine Unmöglichkeit.
Alles in Allem ist Mount Isa genauso hässlich wie Cloncurry, dafür ein bisschen größer.

Vorher
Nachher
Haare ab, Niklas!

Da der Frisörbesuch hier fast unbezahlbar ist, haben wir ein Haarschneideset gekauft und ich durfte auch mal Frisörin spielen! Ich finde ja, dafür, dass ich eine mega stumpfe Schere hatte und diesen Haarschneider, habe ich das ganz gut hinbekommen. Es war auf jeden Fall lustig. :)    

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