Am Montag (schon
etwas länger her) ging es dann von Rainbow Beach mit dem Bus nach Gympie, wo
wir noch ein paar andere Leute abholten, anschließend nach Goomeri in ein
Restaurant. Dort trafen wir dann ein paar Leute von VisitOz, unserer
Organisation. Als wir ankamen, aßen wir erst einmal etwas. Anschließend stand
dann langweilige Papierarbeit auf dem Plan. Wir mussten unser Bankkonto
eröffnen, ein paar Unterschriften setzen, ein Schreiben aufsetzen, welches
unsere Fähigkeiten umfasst, damit wir viele Jobangebote bekommen, usw.
Anschließend mussten wir viele Sachen kaufen, wie
Taschenmesser, australische Simkarte, Arbeitsschuhe und passende Socken. Sowie
Arbeitsshirts, denn wir hatten anscheinend überlesen, dass wir Longsleeveshirts
mit Kragen brauchen. In Deutschland hatten wir uns extra welche gekauft, leider
ohne Kragen. Also hat jeder auch noch
zwei Shirts mit Kragen gekauft.
Nachdem alles erledigt war, wurden wir aufgeteilt auf zwei
Trainingsfarmen. Zuerst war das etwas schade, weil die meisten Leute von
Rainbow Beach auf der anderen Farm waren, aber dafür hatten wir die neuen Leute
und konnte diese näher kennen lernen. Also war es okay.
Dann wurden wir in Autos gepackt und zur Trainingsfarm
gebracht. Dort angekommen, wurden wir im Haus erstmal mit dem Geruch frisch
gebackenen Brot begrüßt, das war herrlich.
Wir bemerkten schnell die zwei Hunde Jack und Joy, welche
beide total verkuschelt sind und auch direkt von uns eine Kuscheleinheit
bekommen haben. Zur unsere Freude hat die Farm auch noch vier Katzen. Die
coolste ist Ozzy, die getigerte. An einem Tag lag sie morgens auf unserem Bett
und hat geschlafen, als wir dann am Abend wiederkamen lag sie immer noch an derselben
Stelle, nur noch etwas mehr eingerollt. Soooo süß.
Am ersten Tag trafen wir dann direkt auch schon unseren
ersten Trainer Allen. Und es ging sofort los mit Motorrad fahren. Und das war
easy going für mich. Ich konnte es, wirklich, war ganz einfach. Denn bei diesem
Motorrad kam ich auch mit beiden Füßen auf den Boden.
Wer es noch nicht weiß, kurz bevor wir geflogen sind,
wollten wir, dass ich zumindest schon mal ein Gefühl für das Motorradfahren
entwickeln soll und Niklas hat mich auf Patricks Bike gesetzt. Ich muss
zugeben, das ging voll in die Hose. Aber zu meiner Verteidigung ist zu sagen,
dass ich noch nicht mal ansatzweise mit den Füßen auf den Boden kam und das
Ding bestimmt doppelt, wenn nicht sogar dreifach so schwer ist wie ich.
Deshalb war ich sowas von erleichtert, dass ich auf der Farm
ein für mich zugeschnittenes (nicht wortwörtlich nehmen) Bike hatte. Für Niklas
war die kleine Einführung natürlich langweilig.
Naja, anschließend gab es dann was zu Essen. Sehr, sehr
lecker. Wirklich, wir wurden richtig verwöhnt. Es gab immer zwei Mal warmes
Essen, einmal Mittagslunch und einmal Abenddinner. German cooking, denn wie wir
erfuhren ist Leonie, die immer gekocht hat, eine Deutsche.
Später fielen wir dann alle tot müde ins Bett, war ja auch
ein anstrengender und aufregender Tag.
Dienstagmorgen um
6:30 Uhr klingelte der Wecker. Wir waren beide schon wach, denn wir wurden
langsam aber sicher über die Nacht schockgefrostet. Nachmittags war es noch
sowas von heiß, aber sobald die Sonne untergegangen war, wurde es arschkalt.
Wir mussten schnell den Pulli suchen und frühstückten
frierend.
Um 7:30 Uhr hieß es dann antreten: Wir lernten unseren
zweiten Trainer Rance kennen. Er begrüßte uns, wie jeden morgen, mit „GOOD
MORNING, YOU BLOODY, FUCKING WANKERS!!!“ (eine Übersetzung spare ich mir hier
lieber).
Er machte eine kleine Einführung für die Woche und erklärte,
wie alles so ablaufen könnte (nur könnte, denn wie wir immer und immer wieder
merkten, kann sich der Plan sehr schnell ändern). Auch bekamen wir direkt am
ersten Tag gesagt, wie scheiße es doch sei, wenn die englische Sprache nicht
die Muttersprache sei. Er er zählte die schlimmsten Unfälle auf, die schon
passiert sind und auch uns passieren könnten.
Also alle hatten wirklich Respekt vor Rance und wir beiden
waren erstmal froh, dass wir es zuerst mit Allen zu tun hatten.
Denn wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, die eine war bei
Rance und die andere (wir) waren bei Allen, puh!
In unserer Gruppe waren wir beide (natürlich) und noch zwei
andere nette Jungs. Wir fingen an mit Motorrad fahren.
Kurz sollten wir uns noch mit dem Bike vertraut machen und
dann ging es direkt los: ab ins die Walachei!!
Bergauf, bergab, auf Stein, Geröll, Kuhscheiße, Ästen, Gras,
durch kleine Bäche und so weiter, und so weiter, und so weiter!!
Es lief richtig gut, dafür dass dies meine erste Fahrt auf
einer Motocross Maschine war. Wirklich, ich wurde sogar gelobt, dass ich die
Maschine so gut unter Kontrolle habe.
Alles lief, wie gesagt, gut, bis zu dem Zeitpunkt, als ich
zum ersten Mal gefallen bin.
Es ging steil (es war immer steil, wirklich, so Hügel, die
man schon schwer zu Fuß hoch kommt) bergab und ich hatte einen für mich zu
hohen Gang drin. Ich zog die Kupplung und habe anscheinend zu viel gebremst
dabei, denn mein Bike rutschte auf dem Geröll weg und ich war darunter, sodass
das Ding mit seinem vollen Gewicht mich auf den Boden drückte.
AUA! Mein ganzes Knie ist immer noch blau (nach 20 Tagen!!)
und es tat richtig weh, ehrlich, den ganzen Tag bin ich gehumpelt.
Aber naja, es musste ja weiter gehen, also haben ich mich
wieder aufs Bike geschwungen und bin weiter gefahren. Natürlich war ich danach
total unsicher und ängstlich, ich wusste nun, wie weh ein Sturz sein kann. Und
um ehrlich zu sein, merkte man auch meine Unsicherheit, ich bin sicher, dass
Bike hat das gespürt und mich noch 3 Mal runter geschmissen. Beim letzten Mal
hat es mich sogar mein neu gekauftes und zum ersten Mal getragenes Shirt (MIT
KRAGEN) gekostet. Zerrissen.
Ich war also froh, als es dann hieß, es gäbe Lunch.
Für Niklas war das alles natürlich ein Klacks. Er kann`s ja
schließlich auch und fährt schon eine Weile länger. Er hat`s halt drauf.
Nach dem guten Essen ging es dann weiter mit einer
Traktorlernstunde. Wir kontrollierten und justierten einige Sachen (machten einen
Ölwechsel, säuberten den Luftfilter, fetteten alle Fettnippel, etc.) und dann
ging es los mit dem Traktor fahren.
Soooooo langweilig. :D Für uns beide. Aber für mich war es
gut, ich konnte mein Knie etwas schonen.
Anschließend leckeres Dinner und ab ins Bett, wir waren
natürlich müde.
Am Mittwoch war
unsere Gruppe dann bei Rance. Es stand zuerst reiten auf dem Plan, am
Nachmittag sollte ein Kettensägen Training
folgen.
Zuerst erklärte Rance uns, wie wir die Pferde zu fangen
haben und wie wir sie zu satteln haben. Der Plan war eigentlich, dass ich
Sovering bekomme und Niklas Rocky, da Rocky aber von einem anderen Pferd
gebissen worden war, bekam Niklas mein vorgesehenes Pferd Sovi und ich bekam
Rance Pferd Blue oder auch Bluey genannt.
Wir fingen also die Pferde ein, sattelten sie und ich sollte anfangen ein bisschen zu reiten. Dafür musste ich in so ein rundes Zaungestell (keine Ahnung, wie das heißt) und dann sollte ich auch schon direkt traben. So wirklich war ich noch nicht bereit dafür und als ich dann mein Pferd auch nicht in den Bauch gekickt habe, so wie ich es sollte, zog Rance seinen Gürtel aus und ich habe keine Ahnung, was genau geschehen ist, aber auf einmal ging das Scheißvieh ab, wie Schmidt`s Katze. Ja und leider, war von dem runden Zaungestell noch die Tür auf, welche nicht so hoch war, sodass ich nicht mit meiner Höhe auf dem Pferd hindurch passte und da ich in dem Moment so perplex war, dass ich vergaß die Zügel (also die Bremse) zu ziehen, raste ich volle Möhre auf den Pfosten in Höhe meines Gesichtes zu.
Wir fingen also die Pferde ein, sattelten sie und ich sollte anfangen ein bisschen zu reiten. Dafür musste ich in so ein rundes Zaungestell (keine Ahnung, wie das heißt) und dann sollte ich auch schon direkt traben. So wirklich war ich noch nicht bereit dafür und als ich dann mein Pferd auch nicht in den Bauch gekickt habe, so wie ich es sollte, zog Rance seinen Gürtel aus und ich habe keine Ahnung, was genau geschehen ist, aber auf einmal ging das Scheißvieh ab, wie Schmidt`s Katze. Ja und leider, war von dem runden Zaungestell noch die Tür auf, welche nicht so hoch war, sodass ich nicht mit meiner Höhe auf dem Pferd hindurch passte und da ich in dem Moment so perplex war, dass ich vergaß die Zügel (also die Bremse) zu ziehen, raste ich volle Möhre auf den Pfosten in Höhe meines Gesichtes zu.
RUUUUUUMS! KKKKKRRAAAAACCCKKKKSSS!! Zum Glück aber nicht
voll in meinem Gesicht, im letzten Moment habe ich noch den Kopf eingezogen und
ich bin glücklicherweise nur mit Helm und Nacken an dem Gitter vorbei
geschrappt, also ich habe nur ein bisschen Haut verloren, mehr nicht.
Nachdem das Malheur vergessen war und sowohl ich, also auch
alle anderen einmal getrabt sind, ging es los mit einem Ausritt.
Vorher bekamen wir natürlich allerhand Informationen, was
für Unfälle passieren könnten. Außerdem bekamen wir gesagt, welches Pferd
beißt, welches Pferd kickt, welches über Bäche springen könnte und generell,
dass alle Pferde beißen, kicken oder springen können. Na toll.
Aber der Ausritt war gar nicht so schlimm. Ich musste zwar
enorme Kraft aufbringen, um Bluey zu „lenken“, aber ansonsten ging alles glatt.
Ich fühlte mich zwar nicht allzu sicher beim Galoppieren, aber das muss man ja
auch nicht zwangsweise immer machen.
Niklas meinte übrigens, dass er keine Probleme beim Reiten
hatte (wer`s glaubt).
Nach dem Lunch ging es dann weiter mit der Kettensäge. Wir
vier wurden auf die Ladefläche eines Pickups geladen und dann ging es erst
einmal quer durch den Wald, bis wir anhielten und erste Erkundungen machen
sollten, welchen Baum wir fällen würden. Es sollte ein Baum für ein Zaun
werden, also er sollte gerade und relativ dick sein, außerdem sollte der Baum
schon tot sein. Aha, wir machen uns auf die Suche und fanden einen, den Rance
dann gefällt hat.
Danach gab es eine Einweisung in die Funktionsweise einer
Kettensäge, anschließend –und das war der Teil, indem ich hellhörig wurde-
bekamen wir allerhand Vorkommnisse geschildert, die ganz leicht passieren
könnten. Ich verstand nur so viel, wie // Abrutschen, knacks, spratz,
grrggrgrrr, aua. // Kettensäge im Gesicht, Kettensäge in dem Bauch // Arm ab,
Bein ab, Hand ab, Finger ab // Kettensäge schneidet nicht, sie gräbt sich in
dein Fleisch und reißt Fleisch und Knochen raus // Menschenbrei!!! Ahhhh,
HILFE!
Nachdem das geklärt war, war ich erstmal so verunsichert,
dass Niklas mir gefühlte zehn (in Wirklichkeit nur drei Mal) erklären musste, wie
ich die Kettensäge zu bedienen habe und wie der verdammte Notstopp, auch
Kettenbremse genannt funktioniert.
Waaaaah und dann mussten Niklas und ich uns die
„Schnittschutzhosen“ (eher Schnittschutzüberzieher) anziehen und dann ging es
für Niklas los, den eben gefällten Baum ein wenig zu schälen. Für ihn als
kleiner Haubergler natürlich kein Problem.
Anschließend war ich dann an der Reihe. Die Kettensäge war
vom Gewicht her auch noch ok, jedoch konnte ich sie nicht mit einer Hand
packen. Somit musste Rance den Notstopp ausschalten, was auch funktionierte,
ohne meine Hand darunter wegzunehmen (sehr beunruhigend, denn falls man mal mit
der Kettensäge abrutschen sollte oder die Kettensäge aus irgendwelchen Gründen
auch immer zurückschnellen sollte, löst man mit der Hand am Griff automatisch
den Notstopp aus, welche oberhalb des Haltegriffs befestigt ist; und man löst
die Bremse, den Notstopp, indem man mit der Hand am Haltegriff die Kettenbremse
zum Haltegriff zieht. Und das funktioniert normalerweise nicht, wenn man die
Hand zwischen Haltegriff und Notstopp hat, bei mir aber beunruhigenderweise
schon).
Naja trotzdem habe ich dann fleißig und tapfer gesägt, war
aber sehr, sehr froh, als meine Probe dann vorbei war.
Am Abend hatten wir dann einen Anruf von einem potenziellen
Arbeitgeber. John Grey aus Cloncurry. Wir sprachen mit ihm (hier klingt das
voll einfach, aber in Wirklichkeit war es für uns beide aufregend anzurufen,
denn wir sprechen beide nicht das allerbeste Englisch und jemandem am Telefon
zu verstehen ist nochmal doppelt so schwierig, wie normal) und für uns klang
das Angebot ganz gut. Wir wollten ihm den Tag darauf Bescheid sagen, ob wir
zusagen oder nicht.
Der Donnerstag war
auch ganz lustig. Es stand „Fencing“ auf dem Programm, also Zäune bauen. Wir
fuhren, diesmal mit allen 8 Leuten, also beiden Gruppen, plus Allen und Rance,
los, zu einem Zaun, welche noch nicht vollständig zu Ende gebaut war.
Wir bekamen die Technik erklärt, wie so ein Zaun auszusehen
hat und vor allem, dass er stabil sein muss. Es müssen also Metallstangen in
den Boden und alle 4-5 Stangen ein dicker Baumstamm, welcher ca. 30- 40 cm im
Boden stecken sollte. Das Loch war zum Glück schon gegraben, wir mussten „nur“
noch den Baumstamm richten und konnten loslegen. Immer wird ein bisschen Dreck
und Erde in das Loch geschaufelt, anschließend durften wir unsere Muskeln
spielen lassen und mit einem Metallstab alles platt und fest stampfen.
Diese Prozedur hat sehr, sehr lange gedauert, war sehr
anstrengend und man braucht Muskeln ohne Ende. Anschließend durfte Niklas noch
einen Metallstab für den Zaun in den Boden rammen mit einem speziellen Gerät
und danach wurden dann die vier Reihen Stacheldraht gespannt, auch eine etwas
langwierige und kräftezehrende Prozedur.
Als wir fertig waren, gab es Lunch, danach ging es wieder
weiter. Wir mussten einen Zaun demontieren. Das hieß, Stacheldraht aus den
Baumstämmen ziehen und von den Metallstäben abmachen, anschließend aufrollen.
Später dann, haben wir noch die Zäune auf dem Hof repariert,
welche für die Einzäunung der eingefangen Cattles (Kühe) gedacht sind.
Noch zu erwähnen ist, dass Rance jedem einen persönlichen
Spitznamen gegeben hat. Er hatte seinen Spaß dabei und auch wir lachten über
die Spitznamen der anderen. So waren Niklas und ich zum Beispiel zu anfangs
„Tweedle Dee“ und „Tweedle Dum“ (man spricht es „Twiiidel Dii und Twiidel Dam“
aus für die Menschen unter uns, die zur Waldorfschule gegangen sind und lieber
ihren Namen getanzt haben, anstelle Englisch zu lernen :P ) genannt worden, da
wir am ersten Tag exakt das Selbe anhatten (an Arbeitsklamotten). Und zum
Beispiel ein Afrikaner wurde die ganze Zeit „Africa“ genannt, als dieser aber
von einem anderen Tetang genannt wurde, änderte Rance plötzlich seine Meinung
und „Africa“ wurde zu „Nang Nang“ (Näääng Näääng). Keine Ahnung wieso, es war
aber immer witzig.
Achso und so hieß ich nach dem Fencing-Tag „Muscles“
(Muskeln), da ich, entgegen meiner Statur und körperlichen Verfassung, gezeigt
und überrascht habe, mit meiner durchaus vorzeigbaren Muskelkraft ( Woooh ich
bin Hulk :D).
Niklas konnte an diesem Tag natürlich auch seine Muskelkraft
unter Beweis stellen. J
Abends riefen wir dann auch noch John an, um sein Angebot in
Cloncurry anzunehmen. Es hieß, er bräuchte einen Mechaniker und wollte Niklas,
ich hätte die Aufgabe, ein bisschen zu kochen und zu putzen oder Niklas zu
helfen oder zu helfen, wenn ein bisschen Cattlework ansteht. Also alles
„stressless work“, so wie John sagte.
Als wir das Angebot annahmen, überlegten wir mit einem von
VisitOz, welche Möglichkeit bestünde, nach Cloncurry zu kommen. Wir entschieden
uns dann letztendlich für den Greyhoundbus, welcher uns in 25 Stunden zum 1600
km entfernten Cloncurry fahren sollte und am billigsten war.
Der Freitag. Mein
Geburtstag. Es war ein sehr aufregender Tag und sowohl ich, als auch die
anderen werden ihnen nie vergessen. Es ging ans „Mustering“, d.h. die Kühe
einfangen und sortieren (ggf. auch Mütter von Kälbern trennen, Kühe
aussortieren, welche geschlachtet werden sollen, von den Kälbern die Hörner
abschneiden, denen Brandmale verpassen, die Hoden der männlichen Kälber
abschneiden, und, und, und), aber wir haben sie nur eingefangen.
So, als wir uns morgens alle versammelt hatten und mir alle
gratuliert hatten (von nun an hatte ich den Spitznamen „Birthdaygirl“), musste
jeder sich entscheiden: Bike oder Pferd, um die Cattles einzufangen.
Niklas entschied sich natürlich für das Bike und ich
entschied mich für das Pferd, denn ich war immer noch ein bisschen ängstlich
wegen dem Motorradstürzt.
Es hieß, dass wir zu Allans Farm ritten mussten, um dort
Kühe einzufangen.
Doch zuerst durften die Motorräder Kälber einfangen, um die
Bullen auszusortieren und sie auf einen Hänger zu packen.
Die Biester hatten so eine Angst auf den Hänger zu gehen
(klar, da drin ist es ja auch dunkel), dass sie uns durch einen Zaun aus
gespannten Stahlseilen, abgehauen sind. Die Biester hatten so eine Kraft, dass
zwei der vier Stahlseine gerissen sind.
Guter Start, ich hatte Respekt.
Wir ritten los, nachdem wir die Pferde gesattelt hatten und
ich hatte diesmal (und das war eine spontane Änderung des Plans, ich sollte
eigentlich wieder Blue bekommen) Fungus. Es stellte sich heraus, dass der alte
Gaul richtig faul ist und dazu noch ein Sturkopf. Und wenn ich ehrlich bin, ich
hatte das Scheißvieh nicht unter Kontrolle.
An Allans Farm angekommen, entschied ich mich dann dagegen,
dass ich mit dem Pferd die Cattles einfange und treibe, da ich mich nicht
sicher auf dem Pferd fühlte. Dies war eine gute Entscheidung , denn ein anderer
hat es geschafft gleich zwei Mal in zehn Minuten vom Pferd zu fallen
(glücklicherweise ist nichts passiert).
Die Motorräder und auch die Pferde machten ihren Job gut,
die Cattles waren nach einer Weile vollständig in für sie extra vorgesehenen
Zaun eingefangen.
Nach vollendeter Arbeit (sortieren der Kühe), ritten die
Pferde zurück und auch die Motorräder fuhren zurück zur Trainingsfarm. Dies war
ein anstrengender und aufregender Tag, denn mit Tieren zu arbeiten ist immer
eine Herausforderung, du weißt nie, was die Tiere denken und was sie als
nächstes tun werden. Sie können dir weh tun, sie könne dich umrennen, sie
können beißen, treten und kicken. Sie können versuchen, dich zu Fall zu bringen
und solange auf dir rum zu trampeln, bis du tot bist.
Nachdem Dinner, welches wie immer richtig, richtig lecker
war, wurde dann das Licht ausgemacht und Leonie, die Köchin, kam mit einem
Kuchen voller Kerzen heraus auf die Veranda. Ich habe mich sehr gefreut und
alle Kerzen ausgeblasen (natürlich verrate ich hier nicht, was ich mir
gewünscht habe, sonst geht es doch nicht in Erfüllung). Davon müsste eigentlich
auch noch ein Bild in Facebook auf der VisitOz-Seite existieren.
Der Tag ging zu Ende und damit auch unsere Woche auf der
Trainingsfarm, dieser Abend wurde etwas länger, wir haben sehr lange geredet
und gelacht.
Dann ging es ab ins Bett und wir träumten schon von unseren
Erlebnissen auf der Trainingsfarm. Es war eine sehr, sehr tolle Zeit mit tollen
Trainern und Menschen, die uns betreuten.
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