Nach dem die erste Woche mehr oder weniger gut überstanden
war, ging es auch in Woche zwei weiter mit dem Arbeiten (ist doch klar, oder?).
Nachdem auch der Motorgrader, den wir auf den Roadtrain geladen hatten,
angekommen war, wusste Niklas schon, was seine Aufgabe war: Reparieren! Aber
dazu später.
Die zweite Woche verlief etwas chilliger, denn die Gravel
Pits mussten vorankommen. Niklas fuhr also immer mit Bulldozer-John zum Dozer,
um weiter zu graben und zu schieben. Der andere Backpacker bekam die
Bagger |
Ansonsten sind wir viel dem Bulldozer hinterher gefahren.
Ich glaube Niklas hat den Tanktruck (welcher 3 Tanks mit je 1000 Liter Diesel
geladen hat) dann mit zu einem nächsten Gravel Pit namens „Granada“ gefahren.
John und ich hatten dann die Aufgabe, den Tanktruck zu tanken, wenn die
durstige Maschine wieder einmal alles leer gesoffen hatte (sie hat einen
Verbrauch von 100 Liter Diesel in der Stunde). Das heißt dann, dass wir die ca.
30 km von Grenada glücklicherweise nur bis zu „Tom’s Squary“ fahren mussten,
denn dort befand sich noch ein 10000 Liter Tank, von dem wir das Diesel
abzapfen konnten.
Für mich hieß es dann immer dem Tanktruck, den John fuhr,
mit unserem Pickup zu folgen. Das Schwierige dabei war manchmal, dass ich nicht
exakt den Weg weiß, nur grob in welche Richtung. Das Blöde jetzt beim
Hinterherfahren im Outback ist, dass je nachdem wie der Wind kommt, man auch
schon mal 500 Meter Abstand halten muss. Denn so ein Tanktruck wirbelt, genauso
wie mein Pickup übrigens, ganz schön viel Staub auf. Also wenn ich Glück hatte,
dann kam der Wind von der Seite und ich hatte den Tanktruck gut im Blick, wenn
ich Pech hatte, dann kam der Wind von vorne und teilweise musste ich anhalten,
weil die Staubwolke zu groß und vor allem zu gefährlich war. Das könnte man
vergleichen mit dem deutschen Nebel. Nur dass man hier teilweise keine 5 Meter
weit sehen kann.
Mein Problem also war es dann, die richtigen Abzweigungen zu
nehmen.
Aber glücklicherweise hat immer alles geklappt und wir
konnten die Tanks tanken (dauerte auch nur eine Stunde) und wieder
zurückfahren.
Auf dem sandigen Schotterweg zu fahren, dazu noch mit dem
schlechten Pickup, der kein Allradantrieb hat, macht ganz schön viel Spaß.
DRIFTEN!! Man kann auf dem Weg schon so 100 km/h fahren, mit den „guten“ Autos
auch vielleicht so 110 (bei dem „besten“ Allradauto ist leider der Tacho
kaputt, deswegen kann ich nicht genau sagen, wie schnell man mit dem fahren
könnte), aber manchmal geht halt auch nur 80, wenn die Straßenverhältnisse zu
schlecht werden. Manchmal ist die Straße auch durch den Wind so komisch
aufgewirbelt worden, dass es sich die ganze Zeit so anfühlt, als wenn man über
ein Gitter fährt und man hüpft die ganze Zeit mit dem Auto, dann sollte man
auch langsamer werden (sollte ist etwas untertrieben, man MUSS langsamer
werden).
Termitenhügel |
Naja, nach dieser Tankaktion kam auch noch eine andere
Aktion. Wir mussten den Tanktruck und den großen Generator (das Ding ist
verdammt groß, man muss ihn immer wie einen Anhänger am Auto ziehen) zum nächsten
Gravel Pit fahren, bzw. zu einer Stelle, wo ein Camper steht. Das war cool,
denn in diesem Gebiet ist eine Kamelfamilie. Ich mag Kamele, die sehen so schön
scheiße aus. :D Wir haben sie gejagt und danach festgestellt, dass sie ganz
schön zutraulich sind und dann haben wir die alle gestreichelt
John durfte auch immer den Bulldozer zum nächsten Gravel Pit
fahren, während Niklas der Zäune-auf-mach-Bimbo war (Haha, scheiß Job, der sehr
laaaaangweilig ist).
Naja, auf jeden Fall war das so einer der Hauptaufgaben in
der zweiten Woche, die sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, einfach weil man mal
so eben vier Stunden fahren muss, nur um dann nochmal vier Stunden zu fahren.
Die restliche Zeit verbrachten wir (ja, ich habe auch ein
bisschen geholfen!!) mit dem Reparieren des Motorgraders.
In dieser Woche schafften wir es den Motor komplett
auseinander zu bauen.
Kamele |
Samstag und Sonntag hatten wir jeweils den Morgen frei und
konnten ausschlafen, aber dafür mussten wir nachmittags arbeiten. Am Sonntag
zum Beispiel lag ein Zettel auf dem Küchentresen, wir sollten mit dem
Tanktruck, der wieder bei „Tom’s Squary“ stand,
und etwas zu Essen für John zum Bulldozer kommen. Wie wir uns dann
dachten, wollte John den Gravel Pit schneller fertig machen und dann dort
campen. Wir waren froh darüber, dass John nur alleine campt, denn erst hieß es,
dass wir alle campen sollten und der Camper sah aus, wie unter aller Sau!
Naja, wir brachten ihm zu Essen und tanken den Bulldozer.
Wir verabredeten uns für dieselbe Uhrzeit am nächsten Tag und dann konnten
Niklas und ich wieder nach Hause.
Auf den nächsten Tag freuten wir uns, denn wir konnten
ausschlafen und wussten auch schon, was wir machen sollten (ehrlich, das war
der erste Tag, an dem wir schon am Vortag wussten, was wir zu tun hatten, hier
läuft eigentlich nichts mit Plan, ätzend!!). Wir fuhren also rechtzeitig los
und kamen bei John an. Der hüpfte aus dem Dozerchen und Niklas tankte. Ich
zeigt John dann noch, wo ich sein Essen hingetan hatte und plötzlich hieß es
dann, er hätte Kopfschmerzen und Niklas solle doch den Gravel Pit fertig
machen. Jap, so viel zum Plan von heute. Es hieß, er führe nach Hause.
Niklas war sehr begeistert, denn es lagen ca. 4 Stunden
Arbeit vor ihm plus noch das nach Hause fahren. Und für mich standen 4 Stunden
warten an, was ich aber nicht schlimm fand, ich hatte meinen eBook Reader dabei
und wollte auch nicht Bulldozer fahren, denn ich finde das nicht so spannend.
Naja, John fuhr also und Niklas sollte den Gravel Pit fertig
machen und danach den Dozer wieder volltanken.
Ich hatte ja sehr viel Zeit, der Tanktruck ist auch sehr
geräumig, da kann man sich auch locker quer hinlegen.
Das Problem, was ich nun nach einer Weile hatte, war die
Hitze. Denn in diesen blöden Sicherheitsshirts, die wir tragen müssen (jetzt
reichen die Longsleeveshirts mit KRAGEN nicht mehr aus, jetzt müssen es
Longsleeveshirts mit Kragen und REFLEKTIONSSTREIFEN sein!!!) sind soooooo warm.
Naja da ja auch schon in einer Stunde keiner gekommen ist, wir sind ja hier im
Outback, habe ich das Shirt dann einfach ausgezogen. Es war zwar immer noch
warm, aber immerhin war es so besser als vorher, ich konnte das Shirt sogar als
Kissen nutzen.
Die Zeit verging für mich relativ schnell, ab und zu wollte
Niklas was zu essen, ab und zu bin ich auch mal in die Hitze gegangen, um mir
die Beine zu vertreten.
So. Nun lag ich im Truck, „nur“ mit einem BH (ist ja nicht
so, als ob man im Freibad nicht auch nur ein „BH“ anhat) und auf einmal kam
halt doch ein Auto, was dann natürlich auch genau an meinem Fenster hielt und
reinglotzte (ich wusste gar nicht, dass Autos reinglotzen können)!! Mein eBook
Reader vor mich haltend (was ja auch soooo viel bringt) brachte ich nur ein
„Hello“ heraus. – „Hey, mate, how are you? Could you please say to he bulldozer
driver that he don’t knock down the trees on the street?“ (was so viel heißt
wie: Hey, wie geht’s? Kannst du bitte dem Bulldozerfahrer sagen, dass er doch
nicht alle Bäume am Straßenrand abfahren soll?) Und dann kam noch irgendetwas Unverständliches
hinterher, was ich aber nicht verstanden habe, weil ich zu sehr damit
beschäftigt war, mein Shirt wieder anzuziehen. Ich war so verwirrt, dass ich
nur ein „Yes, of course“ rausbekam. Er war dann genauso schnell wieder weg, wie
er gekommen ist.
Huch. Das war ein sehr komischer Kauz, mit einer sehr
komischen Stimme. Naja, egal. Aber ich hatte danach das Shirt auf jeden Fall
die ganze Zeit an. :D
Das ist ein Fuß. Von einer Kuh.Korrektur: Das war der Fuß! |
Niklas war dann auch fertig, wir tanken den Bulldozer (so
wie der Plan war) und fuhren mit dem Tanktruck in Richtung Camper. Doch
plötzlich kam uns wieder ein Auto entgegen. Es war John. Er hatte es sich
anders überlegt, wir sollten ihm doch jetzt noch helfen den Bulldozer zum nächsten Gravel Pit zu fahren.
Na toll. Schon wieder kein Feierabend.
Das haben wir dann also auch noch gemacht, indem ich Johns
Auto fuhr, Niklas den Tanktruck und John den Bulldozer.
Nachdem das dann endlich geschafft war, sind wir dann aber
doch alle nach Hause gefahren und dann hatten wir auch schon wieder Nacht. Aber
so ist das nun mal mit John, die Pläne können sich sehr schnell ändern.
Skelette und Knochen findet man überall im Outback |
Niklas darf ein Gate aufmachen, ich darf es dann nach dem Passieren wieder zu machen. |
Auf den nächsten Post könnt ihr euch schon freuen, denn da
erklärt Niklas euch mal, was er am Motorgrader reparieren musste, dafür ging
die ganze nächsten zwei Wochen drauf.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen