Das Arbeiten
Niklas musste sehr viel am Motorgrader arbeiten und ich habe
ihm meistens dabei geholfen, weswegen die anderen beim Bulldozer waren und wir
eher Zuhause waren (was echt viele Vorteile hat, z.B. kann man jeder Zeit rein
und sich sein Getränk aus dem Gefrierfach holen oder Eis essen).
Naja ein paar Mal waren wir aber doch noch beim Bulldozer.
Mhm, als wir gerade den Bulldozer am Tanken waren, kam auf einmal
Bulldozer-John auf mich zu und fragte, ob ich in letzter Zeit in dem Tanktruck
ohne Shirt lag. Ich war natürlich erst mal perplex, denn woher sollte er das
denn wissen? Naja, auf jeden Fall sah ich dann ein Auto (was mir natürlich
bekannt vor kam) und dann wusste ich den Grund: der
Bitte-nicht-die-Bäume-auf-den-Straßen-umfahren-Typ war also eine Labertasche
und gerade anwesend. Na toll. Die nächsten zwei Tage konnte ich mir dann blöde
Sprüche von beiden Johns anhören, von wegen das wäre jetzt bei Youtube (ja
klar, bei eurem mega schnellen Internet auch sowas von machbar).
Wir waren auch sehr oft bei einem Gravel Pit namens „Corella
River“ (weil der Gravel Pit am Fluss Corella liegt, was natürlich sehr
einfallsreich ist), denn dort sind ganz viele Screeners (wie die Maschine
„Speedy“),
Da bewege ich gerade einen Screener |
RIESIGE Loader |
Wir haben jetzt schon sehr viele Road Train Fahrer getroffen
und noch nie habe ich einen getroffen, der meinen Vorstellung von einem
typischen Road Train Fahrer entspricht. Bis auf heute: der Fahrer war zwar
etwas größer als ich, dafür aber alt und dick. Also der hatte einen richtigen
Bierbauch. Er war nicht allzu gesprächig (wie sonst alle Road Train Fahrer),
aber dafür holte er sich nach einer Weile eine eiskalte Coke aus seinem Road
Train, während sein Kollege die beiden Road Trains mit Sand am Beladen war. Der
Fahrer bot uns allen etwas von seiner Coke an, was wir natürlich ablehnten. Tja
und was machte er dann? (Jetzt kommt das, was ich mir unter einem typischen Fahrer
vorstelle) Er lachte, sagte nur etwas, von wegen, dass es total gut sei, denn
jetzt hätte er mehr von seiner Coke und klatscht sich volle Wucht auf seine
Plautze, die erst mal richtig anfing zu schwabbeln!!! Oh man, ich musste
sooooooo lachen!
Die anderen Road Train Fahrer waren allesamt sehr gesprächig
und sehr, sehr nett! Einer kam aus der Nähe von Melbourne und mit dem hatten
wir uns dann auch über Kängurus unterhalten. Er meinte, dass ein Road Train in
der Nach zwischen 300-400 Kängurus tot fährt. Deswegen haben die auch alle so
eine dicke Stoßstange. Und dass er Zuhause zwei Kängurus als Haustier hat und
Emus und noch mehr Tiere, die er von Straßenrand als Babys aufgesammelt hat,
weil die Mutter überfahren wurde (ich will auch ein Känguru als Haustier!).
Ansonsten sind auch noch zwei Loader zu uns gekommen, da die
beide kaputt sind und Niklas nun weiß, was er als nächstes reparieren darf.
Dann war da noch so eine andere Situation: Der Plan für mich
und einen anderen Backpacker, der mittlerweile da ist (eine Deutsche, ich
glaube John hat sie vor allem deswegen geholt, damit ich weibliche
Unterstützung bekomme), ist Dump Truck zu fahren. Aber dafür mussten wir erst
mal den Truck und noch einen anderen Loader von „Burke River“ (der Gravel Pit
ist ja schon wieder nach dem nahe gelegenem Fluss benannt worden, wieder mal
sehr einfallsreich), welcher exakt 178 km entfernt ist, holen. Wie man sich ja
denken kann, sind die beiden großen Fahrzeuge nicht allzu schnell, außerdem
braucht man eine extra Erlaubnis, um auf den Straßen mit den Fahrzeugen zu
fahren, welche wir nicht haben, also mussten wir uns einen Weg suchen, der
mitten durch die Pampa geht. Genauer gesagt mitten durch den Fluss, indem
natürlich kein Wasser ist (wie sollte es auch anders sein, wir sind ja hier
auch schließlich an dem heißesten Ort in ganz Australien). Der Weg zum Fluss
runter, war definitiv nicht befahrbar für ein Auto, aber Bulldozer-John meinte,
dass er den Weg schon mit dem Loader befahrbar bekommt. Naja, nachdem
Bulldozer-John mit dem Loader (Haha, Bulldozer-John im Loader, soll ich ihn
jetzt nicht lieber kurz Loader-John nennen? Ne, ich lass es bei Dozer-John) den
Weg passierbar gemacht hat, sollte der Truck zuerst durch den Fluss. Wer es
noch nicht weiß, die Flussbette hier bestehen hauptsächlich aus Sand, an
manchen Stellen gibt es auch Steine, aber hauptsächlich Sand.
Der Truck ist dann also langsam in den Fluss gefahren und
–tatatata- blieb stecken! Was ein Wunder, bei dem Sand. Aber, kein Problem für
Bulldozer-neuerdings-Loader-John, denn er kann den Dumptruck doch einfach mit
dem Loader schieben. Ging auch alles gut, bis auf den steilen Sandhang, um
wieder aus dem Flussbett raus zu kommen. Nach 30 Minuten vergebliches Drücken
und Schieben, Ziehen und Vollladen, damit er schwerer wird und mehr Gripp entwickelt,
blieb uns nichts Anderes übrig, als zu hoffen, dass der Truck denselben Weg,
wie er reingekommen ist, auch wieder raus kommt. Aber das hat alles ohne
Probleme mit einer dicken Kette und dem Loader geklappt. Es hieß also, dass wir
uns einen neuen Weg suchen müssen.
Naja, außerdem ist hier auch ganz schön viel kaputt gegangen
in letzter Zeit. Immer wenn Bulldozer-John vor 7 Uhr nach Hause kam, ist
irgendetwas schief gegangen (leider kam das schon vier Mal vor).
Auch hat Niklas wegen zu schnell Fahrens ein Ticket
bekommen. Aber ich mein, woher sollen wir denn bitteschön wissen, dass die
Polizei aus dem Auto heraus blitzen kann. Und zu Niklas Verteidigung kann man
noch sagen, dass der Tacho von dem Auto kaputt ist, woher soll er also wissen,
wie schnell er ist? Auf jeden Fall waren dann erstmal 220 AUD weg. Pust. Geld
weg.
Aber egal.
Auch machen ich und die andere Backpackerin sehr viel Zuhause.
Wir haben ein bisschen „Gartenarbeit“ gemacht, denn wir haben hier Mangobäume
(juhu!! Ich liebe Mangos), die wir immer gießen und jetzt neuerdings sollten
wir Blätter, die von einem Baum abgefallen sind, unter die Mangobäume karren.
Wir vermuten, dass dort Blätter von mehreren Jahren liegen, denn es sind soooo
viele. Also das war dann echt ein Projekt für mehrere Tage.
Achso und was vielleicht noch zu erwähnen ist, ist, dass wir
ziemlich viele Tage frei hatten in der letzten Zeit. Zum einen, weil John nach
Brisbane geflogen ist, um dort ein Auto zu holen und dann noch bei seinen
Töchtern zu bleiben. Da hatten wir zwar gesagt bekommen, was wir tun sollen,
aber allzu viel war das nicht.
Und jetzt sind John und Bulldozer-John und John’s Tochter,
die John von seinem Trip nach Brisbane für ein paar Tage mitgebracht hatte,
weil sie Schulferien hat, zu einer Familien Reunion gefahren, welche natürlich
über 1000 km entfernt ist. Also haben wir wieder ein paar Tage „Sturmfrei“!
Wuhu, wir haben ganz viel Eis und fertigen und sündhaft leckeren Cheesecake
gekauft. Leeecker!! Aber solange wir ja fürs Nichts-tun Geld bekommen, soll uns
das ja egal sein. :) Aber meistens ruft John uns an und wir sollen dann wieder
ein Roadtrain zu „Corella River“ begleiten, usw.
Unsere„Freizeit“
Eines Abends zum Beispiel sagte John zu uns, dass wir mit
ihm kommen sollten, wir würden ein kleines Abenteuer erleben. Super, ich dachte
an Goldsuche oder sonst was. Aber Fehlanzeige, wir fuhren und fuhren und
irgendwann erklärte John uns, dass er ein neues Auto kaufen wollte.
Wir waren dann auch irgendwann da und hatten vorher im Auto
die Anzeige für das Auto gesehen. Leider sah das Auto auf dem Foto besser aus,
als in Echt, also fuhren wir wieder zurück, denn John wollte sich noch ein Auto
in Cloncurry ansehen.
Tja und jetzt ratet doch mal, wen wir da dann trafen? Na
klar, den Bitte-nicht-die-Bäume-auf-den-Straßen-umfahren-Typen
(ohne Scheiß, der Typ verfolgt mich)!
Letztendlich haben wir dann sein Auto noch direkt gekauft
und nun haben wir eins mehr. Der Pickup ist sogar höher gelegt.
An einem Samstag hatten wir dann auch den halben Tag frei
gehabt, um uns das Pferderennen hier in
Cloncurry anzusehen. Ich habe mich
richtig darauf gefreut, John sagte zwar vorher irgendwas von wegen komische
Kleidung, aber ich stellte mir ein Pferderennen echt lustig vor, so mit dem
Wetten und allem Drum und Dran.
Gut, diese Meinung änderte sich dann schnell, als wir
ankamen. Das Pferderennen ist glaube ich gar nicht im Vordergrund. Die Menschen
und vor allem, was sie anhaben, das ist die Hauptattraktion an einem
Pferderennen. Die Herren und Jungen tragen zumindest ein Hemd, manche sogar
Weste und Anzughose. Also alle ganz „schick“ (wir fanden es jetzt eher affig),
aber das Beste kommt noch: die Frauen (oder das, was man hier als „Frau“
bezeichnet). Ähm, ja! Die meisten haben alle Kleider an, nicht so Kleider, die
man trägt, wenn man 35 Grad im Schatten hat (wir hatten sogar mehr), nein, es
müssen doch so Kleider sein, die wir in Deutschland auf einem Ball anziehen
würden. Okay, gut, mit den Kleidern kann man sich ja noch abfinden. Aber jetzt
kommts!! Die Kopfbedeckungen, so was Lächerliches haben wir noch nie (!)
gesehen. Von Hüten bis zu Bananen oder wie man die Formen auch immer nennen
soll, bis Birnen und Scheißhaufen (so sahen die wirklich aus, ohne Scheiß) gab
es alles Querbeet! Wie die Inselaffen (das sind übrigens Engländer), alles nach
gemacht. Und wir sind hier in einem 2300 Seelen Kaff!! Alle haben sich nur für
diesen Tag schick gemacht.
Da standen sie alle, um bewundert zu werden |
Wenn wir ehrlich sind, waren wir froh, dass wir wieder gehen
konnten. Es war zwar ein Erlebnis, aber jetzt wissen wir ja, dass wir nie
wieder auf ein Pferderennen gehen müssen. Das ist ja auch schon mal was.
Was noch erwähnenswert ist, ist Lady. Lady ist Johns Hund,
der nach zwei Wochen humpelnd vor der Tür stand. Lady war ein sehr scheuer
Hund, der sich erst gar nicht streicheln ließ und bei jeder Bewegung zuckte.
Wir kauften ihr Hundefutter, was sie erst gar nicht wollte, denn sie mag viel
lieber unsere Abfälle.
Wir erfuhren von John, dass Lady ein Welpe von der Hündin von Johns Tochter war, den er dann Sie verschwindet aber immer mal wieder noch zum Fluss, aber Abends kommt sie meistens voller Sand und Dreck wieder.
Was uns auch aufgefallen ist, ist, dass sie ein bisschen zu dick ist, dafür, dass wir sie eigentlich nicht übermäßig füttern. Wir hoffen jetzt, dass sie schwanger ist!! Das wär doch mal was.
Wir erfuhren von John, dass Lady ein Welpe von der Hündin von Johns Tochter war, den er dann Sie verschwindet aber immer mal wieder noch zum Fluss, aber Abends kommt sie meistens voller Sand und Dreck wieder.
Was uns auch aufgefallen ist, ist, dass sie ein bisschen zu dick ist, dafür, dass wir sie eigentlich nicht übermäßig füttern. Wir hoffen jetzt, dass sie schwanger ist!! Das wär doch mal was.
Gib Pfötchen! |
Naja auf jeden Fall bekommt Lady morgens und abends ihr
Futter und unseren Müll, denn den durchwühlt sie immer noch. Den Straßenhund
kann man halt nicht abstellen.
Achso, wir haben auch ein Aquarium. Als wir hier ankamen
waren da exakt 2 Fische drin und ein paar Muscheln. Mehr nicht. Daraufhin haben
wir John dazu gedrängt zumindest einen Filter mit Pumpe zu kaufen, sodass das
Wasser gereinigt wird und die Fische Luft bekommen. Er hat dann direkt auch
mehr Fische gekauft. Jetzt haben wir ein paar mehr Fische und einen Filter.
Aber ich finde ja, dass so ein Aquarium auch noch Pflanzen und so braucht, John
ist leider andere Meinung. Naja, ist ja nicht mein Ding, wenn alle Fische sterben.
Bis jetzt leider schon 4. Wir füttern die ab und zu mal und ich mache den
Filter jede Woche sauber und Niklas kümmert sich um neues Wasser. Denn das
Wasser aus dem Hahn ist hier so Chlorhaltig, dass man das erst mal ein paar
Tage stehen lassen muss, damit das Chlor verdunstet, bevor es zu den Fischen
kann.
Ansonsten fahren wir auch oft zum Chinamen Dam, denn dort
haben wir seit dem Segeltrip Fangnetzte im Wasser, um Fische zu fangen, aber
allzu erfolgreich scheint uns das nicht zu sein.
Eines Tages meinte John auch zu mir, dass ich ein Geschenk
bekomme. Da in den nächsten Tagen nichts Besonderes geschah, dachte ich mir,
dass er wohl nur ein Witz gemacht hat. Naja, bis auf einmal ein LKW vor der
Haustür stand mit einem neuen Ofen (ich hatte mich des Öfteren über den scheiß
Ofen beschwert, weil es hier nur warm gibt, weder Ober- und Unterhitze, noch
Umluft). Niklas hat den Ofen dann direkt
Neuer Ofen |
Eines Abends hatten Niklas und ich einen guten Plan. Da wir
wussten, dass jeden Abend die Kängurus die Blätter von den Mangobäumen am
Abknabbern sind, wollten wir uns auf die Lauer legen, um den Kängurus sehr nahe
zu kommen.
Wir setzen uns also mit Stühlen in die Nähe der Mangobäume
und lasen ein wenig, während wir auf die Kängurus warteten, die wir schon mit
unseren Taschenlampen angeleuchtet hatten. Sie kamen immer näher und näher und
irgendwie fingen meine Beine tierisch an zu jucken. Ich dachte mir schon,
super, mein dicke Beule am Schienbein (immer noch von dem Motorradunfall von der
Trainingsfarm) fängt an zu heilen. Naja, wir warteten tapfer weiter und die
Kängurus kamen immer näher. Die verhalten sich übrigens total süß, so ein
bisschen wie Erdmännchen. Sie hoppeln ein bisschen und sobald sie eine Bewegung
ausmachen oder ein komisches Geräusch hören, dann bleiben sie direkt stehen,
richten sich auf und gucken sehr witzig, sowie schnuppern sehr stark. Sie
können dann auch schon mal 5 Minuten in dieser aber witzigen Position
verweilen, ehe sie weiter hüpfen. Naja, auf jeden Fall waren wir den Kängurus
schon sehr nahe, als ich mit meiner Taschenlampe auf die juckende Stelle an
meinen Beinen leuchtete. Und was sah ich dann da: einen blöden Stich! Ich
versuchte so schnell wie möglich rein zu gehen und musste bedauerlicherweise
feststellen, dass ich von den 15 Minuten sitzen 16 Mückenstiche an den Beinen
hatte (scheiß Viecher, die suchen sich immer nur mich aus)! Die ganzen nächsten
drei Tage war ich mich also nur noch am Jucken. Und zu allem Überfluss hatten
wir auch noch an dem Selben Abend drei Mücken in unserem Zimmer, die mich auch
noch an den Armen gestochen hatten (grrrr). Aber seitdem haben ich
glücklicherweise nicht allzu viele Stiche mehr bekommen, hier wird es auch
immer heißer, also sind hier immer weniger Moskitos. Niklas aber konnte sehr
froh sein, denn er hatte insgesamt nur 3 Stiche.
Jetzt erzählt Niklas noch von unserer Offroadtour, die wir
an einem Sonntag mit John und seiner Tochter gemacht haben:
Es war ein genialer Tag, denn wir sind früh aufgestanden,
sehr früh, um mit Bulldozer John zu Barkley River zu fahren um dort einen
Dumptruck und einen Loader Richtung Corella River zu bewegen. Die Hinfahrt
alleine hätte schon knapp zwei Stunden gedauert und dann fast das gesamte mit
Arbeitsgeräten wieder zurück, also wäre der ganze Tag gegessen gewesen. Aber
wie unser Arbeitgeber so ist, saßen wir alle beim Frühstück, natürlich fix und
fertig durch das frühe Aufstehen, als John plötzlich reinkam und sagte: You all
can have a couple of days off, i dont want you to get sick of working. Dies
bedeutete also, dass wir Frei hatten, damit wir nicht krank werden ;-). Im ersten
Moment klang das wie die süßeste Melodie in unseren Ohren, die wir je gehört
hatten aber dann wurde uns bewusst: Na toll, wir haben halb sechs und gerade
schon den ersten schwarzen Tee getrunken somit können wir das Wiedereinschlafen
vergessen. Trotzdem haben wir uns nochmal ins Bett gelegt und ein wenig gedöst.
Als wir dann diesmal richtig aufgestanden sind haben wir noch ausgiebig
Grießbrei gefrühstückt als John plötzlich mit einem Metalldetektor reinkam. Er
hat uns dann vorgeschlagen heute etwas Gold suchen zu gehen. Wir stimmten zu.
Ca. gegen Nachmittag sind wir dann los. Es ging durch altes Mienengebiet in der
Nähe von Mount Isa. Nach ca. einer Stunde Sandpiste stoppten wir vor einer
ziemlich steilen Felswand die in der Mitte wie eine Schlucht gespalten war. Wir
wunderten uns schon über die Pflanzenvielfalt als wir dann 20 Meter weiter ein Paradies
entdeckten, denn die Schlucht ist ein Wasserfall, der zu dieser Jahreszeit
trocken war, dennoch war das Becken des Wasserfalls gefüllt mit Wasser und
ringsherum waren unglaublich viele Pflanzen und Bäume (Wenn man länger als
einem Monat in Cloncurry lebt, weiß man gar nicht mehr wie grün aussieht,
deshalb war der Effekt dieser Oase doppelt :)
)
Nach dieser kurzen Besichtigung ging es weiter auf der Sandpiste,
immer tiefer ins Minengebiet rein. Wir stoppten an einer verlassenen
Kupfermiene und schauten uns die von Kupfer verfärbten Felswände darin an.
Die Fahrt ging weiter und weiter und es wurde immer rauer
und rauer auf der Piste. An einem Schild angekommen, konnten wir diesem
entnehmen, dass wir nun einen Rundweg starten können mit verschiedenen Besichtigungspunkten.
Wir starteten also den Rundweg der von Meter zu Meter gröber wurde und wir
schon nach 1km nur noch mit der Allradübersetzung und dem Modus „low“ vorwärts
kamen. Wir folgten einer alten Eisenbahnstrecke, die die verschiedenen Mienen
im 19. Jahrhundert miteinander verbunden hat um das geförderte Material auf
einen größeren Zug zu verladen. Aufgrund der Rohstoffkrise in den Jahren nach
den Weltkriegen und der Schließung der Mienen wurden die Schienen der Eisenbahn
entfernt, lediglich die Brücken blieben bestehen und die geebneten Flächen an den
Bergen sind erhalten
geblieben.Ganz schön enger Tunnel |
Gedenkstätte und Grab von verstorbenen Minenarbeitern |
Wir fuhren weiter und gelangten am nächsten Infobrett an,
das uns sagte wir müssen den roten Pfeilern folgen um zum Tunnel zu kommen. Wir
fuhren also Richtung Tunnel. Wir fuhren einen Berg immer höher hinauf während
unser weg immer Schmaler wurde und unser Auto auf der einen Seite nur noch ca.
5 cm Platz hatte bis der Weg zu einer 50 Meter tiefen Schlucht wechselte. Es
ging aber immer weiter, zwischenzeitlich erreichten wir durch Felsen
Schräglagen, die das Öffnen der Türen nur zu einem gewissen Spalt zuließen, da
die Tür schon den Boden berührte. Wir kamen auch irgendwann schweißgebadet bei
dem Tunnel an und mussten erschreckend feststellen, dass unser Auto doch etwas
groß war für diesen kleinen Tunneleingang, doch wir versuchten es und schafften
es. Der Seitenabstand von den Ecken des Autos zur Mauer betrug auf jeder Seite
noch ca. 10 cm. Im Tunnel selbst hatten wir keine Platzprobleme, denn der
Tunnel war in etwa 3 Meter hoch. Lediglich die Fledermäuse an Decken waren nicht
so begeistert von unserem Eindringen.
Auf der anderen Seite herausgekommen konnte wir am gegenüberliegenden
Berg schon die Überreste einer alten Kupfermiene sehen und auch die Überreste
unseres Weges. Die weitere Fahrt hatte sich als sehr Interessant gestaltet,
denn das Auto musste doch kämpfen. Wir schafften es den Berg herunter zu Fahren
und waren heilfroh an der Miene angekommen zu sein. Dort war noch ein alter
offener Förderschacht, der lediglich von einem Gitter geschützt wurde und wir
somit ca. 50 Meter (bis zum Grundwasser) hinunterblicken konnten. Die alten
Beizbecken waren noch sehr schön erhalten (auch der Schwefel der
überallherumlag und vor sich hin gestunken hat) und auch die alten Eisenreste,
die zum Reinigen des Beizbades genutzt wurden. Darunter befanden sich noch eine
Menge alte Dosen und anderer Schrott.
Wir fuhren nun weiter und kamen auf immer bessere Wege, also
auf den Rückweg. Wir machten noch einen kurzen Stopp bei einem Kiesboden. John
zeigte uns dann auch ziemlich schnell die Besonderheiten daran, denn in diesem
Kies bildeten sich im Gestein Kristalle oder sowas ähnliches, die eine Art
Malteserkreuz bilden. Sehr faszinierend was die Natur einem alles bieten kann.
Als wir danach zu Hause angekommen waren wollte ich
natürlich dann doch noch Goldsuchen und habe mir den Metalldetektor und Cynthi
geschnappt und bin mit Ihnen ab zum Fluss. Nach einer Stunde und 10
Wo bist du Gold?! |
Erwähnenswert ist vielleicht noch das unser toller dänischer
Backpackerkollege an diesem Tag meinte es wäre zu langweilig Gold zu suchen und
zu Hause vor dem Fernseher verweilte während wir eine der besten Offroadtouren
in unserem restlichen Leben erleben durften. Ha Ha Dummkopf :-D
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